Ökologisches Klimaanpassungskonzept zum Bebauungsplan „Ehemalige Seidel-Werke“

Entsprechend des Strukturkonzeptes soll der Stadtteil „Frohe Zukunft“ weiterhin als Wohnstadtgebiet entwickelt werden, jedoch um Flächen für Dienstleistungen, Einzelhan-del, Sport und Freizeitaktivitäten ergänzt. Die Typologien der vorhandenen Baustruktur sollen in zeitgemäßen Baukörpern fortgeführt werden, wobei Wohnnutzungen dem Ge-werbe übergeordnet werden sollen. Das Strukturkonzept sieht eine Nutzungsstärkung und allgemeine bauliche Verdichtung vor.
Im Rahmen des Workshopverfahrens mit den Beteiligten verschiedene Modelle diskutiert. Eine finale Variante aus Mittel- und Großbausteinen wurde als angemessen angesehen. Auf der Ostseite entlang der Dessauer Straße ist eine lockere Bebauung aus einzeln ste-henden, niedrigen Baukörpern angedacht.
In diesem Zusammenhang kann der gezielte Einsatz von Fassaden- und Dachbegrünun-gen eine weitere Zunahme des Grünanteils ermöglichen. Die verschattende Wirkung von Fassadenbegrünungen wirkt sich positiv auf das Stadtklima und die Temperaturen der Gebäudehülle aus. Sie besitzen besonders an Südost- und Südwestfassaden eine hohe Wirksamkeit, da diese Fassaden stärker der Solarstrahlung ausgesetzt sind. Extensive Dachbegrünungen sind wegen ihrer geringeren Wasserspeicherfähigkeit und der auf tro-ckene Böden angepassten Pflanzenauswahl weniger klimaoptimierend wirksam als inten-siv begrünte Dächer, letztere sind daher vorzuziehen. Nach Möglichkeit wurde auf den im Strukturkonzept vorhandenen Dächern eine Extensiv- oder Intensivbegrünung vorgesehen.

  • - Erhöhung des Grünanteils im Quartier
  • - Urbane Klimaoasen – Pocket Parks
  • - Fassaden- und Dachbegrünungen
  • - Verbesserung der Standortbedingungen des Großgrüns
  • - Vermeidung von Bodenverdichtung
  • - Gebäudekühlung, Verschattung durch natürliche und künstliche Elemente
  • - Förderung flächenhafter Regenwasserversickerung / Entsiegelung
  • - Schaffung von Retentionsräumen (Überflutungssicherheit)
  • - Erhalt und Schaffung offener Wasserflächen und -läufe (Verdunstung)
  • - Planung vernetzter grüner- und blauer Infrastruktur
  • - Erhalt von Kaltluftentstehungsgebieten und -leitbahnen
  • - Gewährleitung einer Durchlüftung des Quartiers
  • - Optimierung von Gebäudedämmung und Materialauswahl
  • - Verringerung des Verkehrsaufkommens

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